Der Winter hat uns noch fest in der Hand. Noch immer gibt es Eis und Schnee. Der kalte Wind, gerade hier in Berlin – wenn er aus dem Osten kommt, hat man das Gefühl, dass er direkt aus Sibirien kommt und direkt unter die Haut kriecht. Ich selber merke, wenn ich längere Zeit draußen war und meinen Spaziergang gemacht habe oder einkaufen war, dass der Platz zwischen meinen Ohren und Schulter kleiner geworden ist. Meine Schultern hängen dann buchstäblich an den Ohren. Nun liegen Verspannungen im Schulter-Nacken Bereich generell nicht nur an der Kälte, die trägt einfach dazu bei. Oft stammen diese Verspannungen ursächlich aus unserer Körperhaltung und unserem Bewegungsmangel.
Heute möchte ich gerne mehr auf die Verspannungen eingehen, die aus der Kälte resultieren.
Hier gibt ein paar simple und effektive Möglichkeiten ihnen entgegenzuwirken oder sie auszugleichen.
Tipps für das Lösen von Verspannungen:
1. Wärme deinen Nacken
Das erste Mittel gegen Nackenverspannungen besteht darin, dass wir den Nacken warm einpacken. Hierbei ist zu beachten, dass der Schal vom Haaransatz bis zum untersten Halswirbel (auch Prominenz genannt) abgedeckt ist. Oft sitzt der Schal nicht tief und auch nicht hoch genug.
2. Kirschkernkissen
Wenn der Nacken- und der Schulterbereich verspannt sind, ist Wärme für die meisten von uns das Göttlichste. Die Wärme lässt die Kälte aus den Schultern schmelzen und die Verspannungen können davonziehen. Das Gute an einem Kirschkernkissen ist, das es Wärme und Feuchtigkeit in einem ausgewogenen Anteil speichert. Das macht es so wohltuend. Wenn ihr euch ein Kirschkernkissen kauft, besorgt es euch eines mit drei Kammern.
3. Warmes Massageöl mit Rosmarin
Dies ist eine der schönsten und natürlichsten Formen, um Verspannungen loszuwerden. Du brauchst einfach eine kleine Flasche Mandelöl und Rosmarin als ätherisches Öl. Auf 100 ml Mandelöl gibst du 10 Tropfen Rosmarinöl und dann schüttelst du diese Mischung kräftig. Stell die Flasche verschlossen auf die Heizung und lass sie warm werden. Gib das Öl in einer Menge von etwa einem Teelöffel in eine Hand, verteile es in beiden Händen und massiere deine Schultern und deinen Nacken bis zum Haaransatz hinauf. So kräftig oder sanft wie es dir gefällt. Tendenziell können die Streichungen vom Nacken weg über die Schultern die Arme hinuntergehen. Für die Selbst-Massage nimm dir ruhig 10 – 15 Minuten Zeit und genieße deine Berührung. Natürlich kannst du auch deinen Partner/in fragen dich, dabei zu unterstützen.
4. Badewanne
Die Badewanne ist im Winter mein zweites Zuhause. Das war nicht immer so, auch dies durfte ich erst lernen. Auf einem Workshop wurden wir von der Seminarleitung angehalten, jeden Abend nach der Abendsession 20 Minuten zu Baden. Dadurch habe ich warmes Wasser und das Gefühl von Schwerelosigkeit neu erleben können. Wenn du also etwas gegen deine verspannten Schultern tun möchtest, dann lege dich für 20 Minuten in die Badewanne mit 3 Händevoll Meersalz und gib ein 0,2 l Apfelessig dazu. Keine Angst, das Wasser wird nur ganz leicht nach Essig riechen. Das Meersalz entspannt die Muskulatur und der Essig die Nervenenden. Bleibe für 20 Minuten in der Wanne. Nach dem Abtrocknen ruhe noch 20 min. auf dem Sofa nach.
5. Bewegen
Bewegung ist eine wunderbare Form Verspannungen auf den Leib zu rücken. Durch die Verspannung verkürzen unsere Muskeln und durch die Bewegung machen wir der Steifheit ein Ende. Für das Schulterkreisen leg deine Fingerkuppen auf die Schultern. Die Ellenbogen berühren sich vor deiner Nasenspitze so gut es geht. Mach mit der Einatmung große Kreise mit den Ellenbogen nach oben, öffne die Ellenbogen voneinander und lass sie mit der Ausatmung im großen Kreis nach unten ziehen, bis sie sich wieder vor der Brust treffen. Die Fingerkuppen bleiben die ganze Zeit auf den Schultern. Mache so 15 Kreise und dann 15 Kreise in die andere Richtung. Dann lass deine Arme hängen und genieße das Kribbeln in den Schultern und Armen.
6. Dehnung
Dehnung ist genau der Gegenspieler zur Bewegung und ebenfalls eine weitere Möglichkeit Verspannungen zu lösen. Für diese Dehnung greife deine Hände mit langen Armen hinter den Rücken, dabei berühren die Daumenknöchel sanft das Kreuzbein. Roll die Schulter über vorne nach unten. Dann strecke die Arme mit der Ausatmung, ohne dass sich die Handflächen voneinander lösen, nach unten in Richtung Erde. Lass den Atem weich fließen und verweile so für 15 Atemzüge, dann löse die Hände voneinander. Diese Dehnung kann nach der Bewegungsübung gemacht werden oder auch einzeln.
7. Atmen
Der Atem ist das wichtigste Werkzeug für die Entspannung. Durch die tiefe Bauchatmung lösen sich wie ganz von selbst unsere Verspannungen. Setze oder lege dich hin und schließe die Augen. Schau das nichts zwickt oder klemmt. Dann beginne bewusst und gleichmäßig in den Bauch zu atmen. Wenn du das Gefühl hast, dass nichts im Bauch ankommt, dann leg eine Hand auf den Bauch und atme in die Hand hinein. Verweile so fast absichtslos und eher mit der inneren Haltung von Erlauben, für 15 bis 20 Minuten. Wiederhole diese Übung öfter am Tag.
So ihr Lieben, ich hoffe, der eine oder andere Tipp ist für dich umsetzbar. Du kannst auch jederzeit mehre Sachen miteinander kombinieren.
Schreib mir doch, welche Form der Verspannungslösung für dich funktioniert hat oder ob du vielleicht noch eine andere Idee hast, die du mit uns teilen willst.
Ich freue mich schon darauf.
Ich wünsche Euch allen leichte Schultern!
Liebe Grüße
Wolfgang
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