Rauhnacht – die Zeit der heiligen Stille –
Die Zeit des Schnee
alles wird still
Die Dunkelheit bricht ein
alles wird Still
Das Öffnen des inneren Tor
alles wird Still
Das Licht kehrt ein
alles wird Still
Kehre ein in das Eine
alles wird Still
psst….. hörst du mich
alles wird still
und wie aus dem Nichts deine Seele spricht
lausche tief
Wolfgang Riedl
Ich bin tief in meinem Herzen ein großer Freund von Traditionen und gleichzeitig ein Rebell der Neuen Zeit. Die Zeit zwischen den Jahren hat schon immer einen großen Reiz auf mich ausgeübt. In dieser Zeit scheint der Alltag etwas langsamer zu sein, manchmal fast still zu stehen. Den Ursprung der Rauhnächte liegt in einer Zeit, in der der Mondkalender dem Sonnenkalender angeglichen wurde. Während der Mondkalender etwa 354 Tage hat, ist ein Sonnenkalender elf bzw. zwölf Tage länger, nämlich 365 Tage, dafür hängte man an den Mondkalender also die fehlenden Tage als eine Besonderheit an – als Rauhnächte.
Die Rauhnächte sind sozusagen eine hinzugefügte extra Zeit, sie bilden einen ZwischenZeitRaum. Ein Raum, der weder Sonne noch Mond ist. Ein Raum für neue Möglichkeiten. In der Vergangenheit war dies eine Zeit im Jahr, in der nicht viel Aktivität stattfand, sondern stattdessen mehr Rückzug. Einfach eine Zeit des Innehaltens. Das ist es, was die Rauhnächte für mich so magisch macht.
Am 21.Dezember, dem Tag der Winter-Sonnenwende, beginnt die erste Rauhnacht. An dem Tag, an dem das Licht wieder zunimmt. Der dunkelste Tag und die längste Nacht des Jahres ist der tiefste Punkt und von hier an gehen wir wieder in das Licht. In dieser Energie des aufsteigenden Lichtes gleiten wir in den ZwischenRaum und können mit unserer Essenz und den geistigen Begleitern und Helfern in Kontakt treten.
Ein wunderbares Ritual, das ich selbst schon seit vielen Jahren immer wieder mache, heißt „12 Wünsche für das Neue Jahr“.
12 Wünsche für das Neue Jahr
Wenn du magst, begibt dich tief hinein in die magische Zeit des ZwischenRaums und verbinde dich mit dir und deiner Essenz. Erlaube dir wahrzunehmen, was das Neue Jahr für dich als Geschenk bereit hält.
Du brauchst hierfür:
1 Kerze
1 Stift
12 kleine gefaltete Zettel
1 Schachtel oder eine Säckchen
1 feuerfeste Schale
1 Feuerzeug und wahlweise eine selbstentzündendes Kohlestück und etwas Weihrauch oder Copal
In jeder Rauhnacht nimm dir etwas Zeit. Am besten, wenn es schon dunkel oder dämmerig ist.
Such dir einen ruhigen, ungestörten Platz. Zünde deine Kerze an. Halte einen Stift, einen kleinen Zettel und dein Kästchen oder Säckchen parat. Lies dir die Atemanleitung durch und dann atme weich in deinen Bauch.
Anleitung für den bewussten Atem
1. Leg dich bequem hin, am besten auf eine weiche Unterlage. Wenn du magst, dann deck dich leicht zu. Die Beine liegen bequem leicht geöffnet. Entspanne deine Wirbelsäule.
2. Schließ deine Augen, nimm deinen Körper wahr und achte auf Dichte, Schmerzen oder Verspannungen. Lass sie mehr und mehr in die Unterlage hinein schmelzen und gib sie immer mehr an den Boden ab.
3. Bring deine Aufmerksamkeit und Achtsamkeit auf deinen Atem. Leg dafür eine Hand auf deinen Bauch und spüre dein Ein- und Ausatmen. Beobachte, wo dein Atem hinfließt, ohne ihn zu verändern – fließt er mehr in die Brust oder tief in den Bauch hinein?
4. Leg nun beide Hände auf deinen Bauch, und atme langsam, sanft und tief durch die Nase bis in die Wärme deiner Hände in die Bauchregion. Deine Brust sollte sich dabei nur ganz sanft bewegen.
5. Bleib nun bei deinem sanften Atem, spüre den Atem durch deine Nase kommen und gehen. Dies ist der einfachste und leichteste Atem, wie bei einem Baby. Beobachte liebevoll den Atem, deine Gefühle und deinen Körper ohne etwas daran zu verändern. Erlaube dir, zu sein.
6. Beobachte deinen Körper und deine Gefühle nach jeder Atemerfahrung erneut. Spürst du einen Unterschied?
Wie fühlst du dich jetzt im Vergleich zum Beginn der Atemerfahrung?
7. Spüre und fühle in dein Herz und stelle dir selbst die folgenden Fragen:
Was liegt mir am Herzen?
Was ist meine Sehnsucht?
Wie fühle ich mich jetzt geraden in diesem Augenblick?
Dann nimm aus dem Inneren ein Bild, ein Wort, eine Stimmung oder vielleicht eine Farbe, die aufsteigt, wahr. Atme weich und lass es sich bewegen, bis es klar ist. Manchmal geht es schnell und es wird dir gleich klar, was es ist, und manchmal dauert es einen Augenblick, bis es sich zeigt. Habe Geduld und sei liebevoll mit dir.
8. Um die Atemerfahrung zu beenden, vertiefe dein Atmen und komme wieder im Hier und jetzt an. Bewege sanft deine Hände und Füße und wenn du bereit bist öffne deine Augen wieder. Dann rolle dich auf eine Seite und verweile so lange bis der Impuls kommt sich auf zu setzten, erst dann folge ihm. Steh erst wieder auf wenn du dich wieder ganz Präsent fühlst, lass dir ruhig ein paar Minuten Zeit dafür und trinke ein Glass Wasser.
Anleitung für die 12 Folgenden Tage
Beginne jeden Abend auf Neue, mit einer völlig frischen Intention, ohne an das zu denken, was am Vorabend war.
Schreibe vom 21. Dezember bis zum 1. Januar jeden Tag einen Wunsch auf einen kleinen Zettel, falte ihn zusammen und lege ihn in die kleine Schachtel oder das Säckchen.
Am 1. Januar mach das Ritual und schreibe deinen letzten Wunsch auf.
Verabschieden des Ritual
Nachdem du all deine Wünsche aufgeschrieben hast, stelle das Kästchen mit allen Wünschen neben dich.
Setz dich bequem hin und beginne weich zu atmen. Lade die Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft ein, bei diesem Ritual beizuwohnen.
Atme weich und fließend in deinen Bauch.
Wenn du gerne Weihrauch oder Copal dazu verbrennen möchtest, zünde die Kohle in einer feuerfesten Schale an. Sie braucht ca. 15 Minuten um durchzuglühen.
Atme währenddessen weich in den Bauch und in dein Herz und lade nun deine Essenz, all deine Begleiter und Helfer ein, dich bei deinen Wünschen zu unterstützen.
Bitte begib dich zum Verbrennen der Zettel ins Freie. Ziehe einen Zettel aus deinem Kästchen, ohne nachzuschauen, was darauf steht und verbrenne ihn und übergib ihn somit deinen Helfern/innen der nicht-physischen Welt.
Sie freuen sich darüber, dass sie dich unterstützen können und kümmern sich um die Erfüllung der Wünsche. An dieser Stelle kannst du zu jedem Wunsch ein Stück Weihrauch oder Copal auf die Kohle legen.
Schau zu, wie das Papier in Rauch aufgeht. Bleib ganz still dabei und achte darauf, was sich in deinem Kopf oder deinem Herzen bewegt.
Verfahre mit jedem weiteren Wunschzettel, bis nur noch einer übrig ist.
Dies ist dein Wunsch, um dessen Erfüllung du dich in diesem Jahr selbst kümmerst.
Um alle anderen Wünsche kümmern sich deine Helfer/innen. Ich bin jedes Mal tief berührt von diesem Ritual, und wünsche dir eine freudige, besinnliche, stille Zeit.
Der bewusste weiche Atem
Es gibt eine einfache Methode, um immer tiefer in die eigene Gefühlswelt einzutauchen: der bewussten weiche Atem.
Der Atem ist das ganze Leben lang unser stetiger Begleiter. Er ist für uns so selbstverständlich, dass wir ihn meist kaum beachten. Bei der Geburt tun wir den ersten und beim Verlassen der physischen Form den letzten Atemzug. In der Zwischenzeit ist unser Atem ständig im Wandel, kein Atemzug gleicht dem nächsten. Eine Erinnerung daran, dass nichts so bleibt, wie es ist, und dass es sich auch verändern darf.
Nicht nur, dass jeder Atemzug Sauerstoff enthält und Kohlendioxid abgibt, zugleich wird über die Atmung der gesamte Körper bewegt, wie bei einer sanften Massage. Mit jedem Atemzug atmen wir auch neue Lebensenergie (auch bekannt als Prana, Chi oder Ki) ein, die uns Lebendigkeit bringt. In vielen alten Traditionen gibt es Atemmeditationen, die den Menschen darin unterstützen, zur Geistesruhe zu kommen.
Mit dem bewussten Atem gehen wir auf die nächste Stufe, ohne Konzept und ohne Vorgabe von Zielen, und wir können uns so neu erfahren. Der bewusste Atem führt uns in die Stille und lässt uns unseren eigenen Rhythmus wahrnehmen. Mit jedem Atemzug können wir das Ja zum Leben annehmen und neu fühlen.
Hier hast du Gelegenheit zur bewussten Begegnung mit dir selbst. Du kannst das Alte loslassen und mit jedem Atemzug das Neue einladen, so dass dein Bewusstsein leichter, fließender und klarer werden kann. Eine Zeit für dich – ohne Druck, ohne Ziel, einfach nur Sein.
Info + Workshop + Fortbildung
Praxis W. Riedl
Wolfgang Riedl
Zimmermannstr. 15
12163 Berlin / Steglitz
M: 0175 599 63 52
mail@wolfgang-riedl.de
www.wolfgang-riedl.de
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